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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 I. Die Französische Revolution. Bonaparte nach seiner Rückkehr aus Ägypten mit einer Abteilung Soldaten in den Sitzungssaal des Rates der Fünfhundert einrückte und die Abgeordneten auseinandertrieb. Damit war auch die Regierung gestürzt. Mit seinen Anhängern beriet er eine neue Verfassung; die Abgeordneten beider Räte wurden am Abend desselben Tages zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenberufen, in der die neue Verfassung angenommen wurde. Die vollziehende Gewalt wurde einem auf zehn Jahre gewählten Konsul übertragen. Zwei andre Konsuln traten ihm mit beratender Stimme zur Seite. Zum Ersten Konsul wurde selbstverständlich General Bonaparte gewählt. Die Mitgliederzahl der gesetzgebenden Körperschaften wurde auf 100 und 300 verringert. Die Beamten und Offiziere wurden vom Ersten Konsul ernannt. Die Republik bestand nur noch dem Namen nach. Wir haben jetzt einen Herrn, sagte einer der Mitkonsuln, der alles weiß und alles kann. Zum Minister des Äußern wurde Talleyrand, zum Kriegsminister Carnot, zum Polizeiminister Fouche ernannt. Dieser kontrollierte scharf die Zeitungen der Gegenpartei. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem Bonaparte die innern Angelegenheiten des Staates so weit geordnet hatte, daß er Paris verlassen konnte, reiste er über den Großen St. Bernhard nach Italien, um dem Kriege gegen die zweite Koalition eine andre Wendung zu geben. Rußland war schon ausgetreten, verstimmt über die Eifersüchteleien der übrigen Mächte. In der Schlacht bei Marengo wurde ein österreichisches Heer besiegt, ein zweites bei Hohenlinden in Bayern. Beide Schlachten fallen ins Jahr 1800. Der Krieg mit Österreich und dem Deutschen Reiche war beendet. Im Frieden zu Luneville an der Meurthe wurde der Friede von Campo Formio bestätigt; das linke Rheinufer blieb in französischem Besitz. Die dadurch benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschädigt werden. Dann wurden die italienischen Verhältnisse geordnet. Die Zisalpinische Republik erhielt den Namen Italienische Republik; sie wählte Bonaparte zum Präsidenten auf zehn Jahre. Ober- und Mittelitalien war mit Frankreich in Personalunion vereinigt. Der Kirchenstaat und das Königreich Neapel wurden wiederhergestellt. Mit dem Papste wurde ein Konkordat vereinbart, das die kirchlichen Angelegenheiten Frankreichs regelte, soweit sie die katholische Kirche betrafen; die übrigen Konfessionen erhielten volle Freiheit (1801). Mit England wurde 1802 der Friede zu Amiens geschlossen. Die eroberten französischen Kolonien sollten Frankreich, Malta dem Johanniterorden, Ägypten der Türkei zurückgegeben werden. An Holland und Spanien machte sich England bezahlt durch die Inseln Ceylon und Trinidad, die während des

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 45

1909 - Leipzig : Hirt
Zeittafel. 45 und die Siege des Feldmarschalls waren größtenteils die Folge seiner tiefdurchdachten Kriegspläne. Blücher erkannte die Verdienste Gneisenaus oft und gern an und nannte ihn seinen Kopf. Nach den Befreiungskriegen war er noch in verschiedenen militärischen Staatsstellungen tätig und erlangte die Würde eines Feldmarschalls. Er starb 1831 zu Posen im Alter von 71 Jahren. Gneisenau besaß als Feldherr einen bewunderungswürdigen Scharfblick, feste Entschlossenheit, größte Ruhe in der Gefahr und eine unermüdliche Tätigkeit. Weniger wegen seiner Bedeutung als Führer als wegen seiner Vaterlandsliebe ist Major von Lützow erwähnenswert. Er erhielt 1813 die Erlaubnis, eine Freischar zu bilden, die durch Körners Lied von Lützows wilder, verwegener Jagd volkstümlich geworden ist. Da sie wegen planloser Märsche und unglücklicher Gefechte wenig leistete, wurde sie dem übrigen Heer einverleibt. Die Lützower trugen schwarze Uniform. Theodor Körner und der Turnvater Jahn sind die bekanntesten Männer aus dieser Freischar. (Fig. 22.) Zeittafel. Notabelnversammlung 1787 Zusammentritt der Nationalversammlung . . . ... 5. Mai 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juli 1789 Aufhebung der Vorrechte . . 5. August 1789 Frankreich wird konstitutionelle Monarchie . . . 1789 Die Konstituierende Versammlung . . . 1789—1791 Die Gesetzgebende Versammlung . . . 1791—1792 Der Nationalkonvent . . . 1792—1795 Frankreich wird Republik September 1792 Hinrichtung Ludwigs Xvi . 21. Januar 1793 Schreckensherrschaft Dantons und Robespierres . . . . 1793—1794 Das Direktorium . . . 1795—1799 Das Konsulat . . . 1799—1804 Das Kaiserreich . . . 1804—1815 Der erste Koalitionskrieg . . . 1792—1797 Sonderfriede zu Basel 1795 Friede zu Campo Formio 1797 Zug Bonapartes nach Ägypten . . . 1798—1799 Der zweite Koalitionskrieq . . . 1798—1802 Friede zu Luneville .... 1801 Friede zu Amiens . . . 1802 Reichsdeputationshauptschluß 1803 Der dritte Koalitionskrieg 1805 Schlacht bei Trafalgar, bei Austerlitz, Friede zu Preßburg . . 1805 Stiftung des Rheinbundes, Auflösung des Deutschen Reiches. . 1806 Preußens Niederwerfung, Schlachten bei Jena, Auerstädt. . . 1806

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 216

1902 - Karlsruhe : Lang
— 216 — und Blumensträuße in der Hand. Sie bildeten die Spitze des Festzuges, an dem Beamte und Bürger, die verschiedenen Vereine zu Pferd und zu Fuß teilnahmen. Langsam, begleitet von einer großen Volksmenge, bewegte sich der Zug — die Göttin der Vernunft, dargestellt durch ein Colmarer Mädchen in der Mitte — dem Vernnnsttempel zu. Kaum hatte aber die Festzeremonie begonnen, da.ergriff die Flamme, die oben aus dem Berge loderte, das Gestell. Auch die grünen Tücher wurden von dem Feuer ersaßt, welche die Seiten des Berges bedeckten. Nur mit Mühe konnte es gelöscht werden. Als die Musik verrauscht war, ertönte ein französischer Lobgesang aus die Freiheit. Darauf feierte ein Redner die Vernunft. Er forderte namentlich die Abschaffung des bisherigen religiösen Aberglaubens. Noch zwei Männer und mich ein Mädchen hielten Reden. Zum Schluffe saugen Jungfrauen am Fuße des Berges ein vom Dichter Pfeffel gedichtetes Lied zum Lobe der Vernunft. Abends fanden verschiedene Tanzbelustigungen statt. Alle Welt beteiligte sich daran; viele taten es gewiß nur mit innerem Widerstreben. Aber sie wollten durch ihr Fernbleiben nicht in Verdacht geraten. Denn eine Anzeige hätte sofortige Einkerkerung zur Folge gehabt. Wie in Colmar, verlief diese lächerliche Feier auch in anderen elsässischen Städten. Die beiden Gewalthaber Robespierre und Danton wurden uneinig, und letzterer wurde guillotiniert aus Betreiben Robes-pierres, der drei Monate darnach durch die Jakobiner gleichfalls aufs Schaffot gebracht wurde. Die gemäßigten Republikaner gewannen nun allmählich die Oberhand; der Jakobinerklub wurde aufgelöst, und (am 23. September) 1795 erhielt Frankreich eine neue Verfassung*). Fünf Direktoren mit den Vertretern des Volkes, nämlich dem Rate der Alten und dem Rate der Fünfhundert, sollten die Regierungsgeschäfte besorgen. Ungeachtet der fortwährenden Unruhen in Paris hatte der Konvent Sorge dafür getragen, daß der Krieg gegen die äußeren Feinde mit allem Nachdrucke geführt wurde. Nach der Hinrichtung des Königs hatten England, Holland, Sardinien und Spanien sich dem Bunde von Österreich und Preußen angeschlossen. Die Franzosen kämpften überall siegreich und eroberten das deutsche Gebiet auf dem linken Rheinufer, sowie Holland, aus dem die Batavische Republik gemacht wurde. Nachdem Preußen und Spanien (1795) zu Basel Frieden mit der französischen *) Tie dritte; die zweite, welche der Konvent im Jahre 1793 zustande gebracht hatte, war nicht in Wirksamkeit getreten.

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
129. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms H. 69 2. Der Russisch-Japanische Krieg, 19041905. Die Japaner, das tchtigste Volk der mongolischen Raffe, blieben bis in die zweite Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts unberhrt von fremden Einflssen. Der Mikado (Kaiser) in seinem Palast in Kioto war dem Volke unsichtbar, stand nicht in Verbindung mit den Daimio (Statthaltern der Provinzen) und wurde beherrscht von dem Oberfeldherrn, der die Regierungsgewalt hatte. Alle Versuche europischer Völker, mit ihnen Handelsverbindungen anzuknpfen, wiesen die Japaner ab. Da erschienen 1853 acht Kriegs-schisse der Vereinigten Staaten von Amerika, und der Befehlshaber ber-brachte einen Brief seines Prsidenten, worin dieser um einen Freund-schasts- und Handelsvertrag bat. Der japanische Oberfeldherr gab nach, und bald folgten hnliche Vertrge mit europischen Mchten. Damit hrte auch das Verbot fr die Japaner, ihr Vaterland zu verlassen, auf. Die Folge war, da die Regierung des Oberfeldherrn, dem die nationale Partei aus der Verbindung mit den Fremden einen schweren Vorwurf machte, 1868 gestrzt wurde und der Mikado seine ursprngliche Gewalt zurckerhielt. Nun begann eine tiefgreifende und schnelle Umwandlung aller Staats- und Kulturverhltnisse. Der Mikado verlegte seine Residenz nach Tokio und gab eine Verfassung nach europischem Muster mit Ministerien und Volksvertretung. Die Japaner befreundeten sich mit den handgreiflichen Vorzgen der abendlndischen Kultur, schickten ihre Shne auf europische Hochschulen, riefen Europer als Lehrmeister ins Land und bewiesen in der Nachahmung des Fremden ein erstaunliches Geschick. Als Rußland, das bis an den Stillen Ozean vorgedrungen war und seine dortigen Hfen, Wladiwostok und Port Arthur, durch die Sibirische Bahn mit Europa verbunden hatte, seine Hand auch nach Korea ausstreckte, sah sich Japan in seinen Interessen bedroht und be-gann den Krieg. Bald muten die Russen Korea rumen. Dann wurde 1904. die sdliche Mandschurei der Kriegsschauplatz. In allen greren Schlachten wichen die Russen zurck, ohne da es den Japanern gelang, ihnen den Rckzug abzuschneiden, zuletzt bei Mukden, wo mehr als eine halbe Million Menschen kmpften. Die Festung Port Arthur hatte sich schon nach erbitterten Kmpfen ergeben. Bald nach der Schlacht bei Mukden wurde die groe, aber minderwertige russische Flotte von den Japanern in der Koreastrae vernichtet. Dann kam durch die Vermittlung des Prsidenten der Union der Friede zu Portsmouth (in Nordamerika) 1905. zustande: Japan erhielt den sdlichen Teil von Sachalin, Port Arthur und die Oberherrschaft der Korea. Die Mandschurei wurde an China zurckgegeben. 3. Die russische Revolution, 19051906. Die Niederlagen und die durch den Krieg hervorgerufene Geldnot vermehrten die Unzufriedenheit des russischen Volkes mit den bestehenden Zustnden ( 127,1). Unzufrieden waren auch die angegliederten Vlkerschaften, besonders die Finnen,

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
106. Das Ende der Franzsischen Republik. 13 war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen vierzig Jahrhunderte auf die Soldaten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten, bis dahin ziemlich unbekannten Wunderlandes und wurden somit die Begrnder der gyptischen Alter-tumskunde. Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten hatte, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vorn trkischen Sultan abgeschickten Truppen 1799. entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als auch die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Den Oberbefehl der das Heer bergab er dem Elssser Kleber, der aber bald von einem fanatischen Trken ermordet wurde. Das Heer hatte nun Mhe, sich gegen die Englnder zu halten, und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. Malta behielten die Englnder. Vergleiche Napoleon und Ludwig Ix. in gypten! 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit war zwischen England, sterreich, Rußland und der Trkei 1798 die zweite 1798. Koalition geschlossen worden. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien verschiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, der das Volk auf seiner Seite hatte, nach Paris. Er hatte die fr seine Absicht 1799. gnstige Lage erkannt und verstndigte sich mit einflureichen Generalen zum Sturze der unbeliebten Direktorialregierung. Durch Anwendung von Waffengewalt in der Volksvertretung erzwang er die Einfhrung einer neuen Verfassung. Drei Konsuln sollten auf zehn Jahre an die Spitze des Staates treten; er selbst wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt, die beiden Mitkonsuln hatten nur beratende Stimme. Eine Volksvertretung (Senat und Gesetzgebender Krper), die aber nur geringen Einflu besa, blieb bestehen. 6. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem sich Rußland von der Koalition zurckgezogen hatte, setzten nur England und sterreich den Krieg gegen Frankreich fort. Napoleon bekam dadurch Gelegenheit, seine Regierung mit einer glnzenden Tat zu beginnen. Er sammelte im stillen ein groes Heer an den Alpen, zog mit ihm im Frhjahr 1800

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11 Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete. Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence. A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution. 1818 1849. 55 halten. Jmherrenhanse sitzen die grojhrigen kniglichen Prinzen, Vertreter des hohen Adels, des alten und befestigten Grundbesitzes, der Städte, der Universitten und solche Mitglieder, die aus kniglichem Ver-trauen berufen werden. Das Haus der Abgeordneten zhlt heute 443 Mitglieder. Diese werden heute fr je fnf Jahre gewhlt; sie mssen mindestens 30 Jahre alt sein und beziehen Diten (Tagegelder). Zur Wahl berechtigt sind alle Preußen, die das vierundzwanzigste Lebens-jhr vollendet haben, im Besitz der brgerlichen Ehrenrechte sind und keine Armenuntersttzung empfangen. Die Wahl ist indirekt, d. h. die Ur-Whler whlen Wahlmnner^ welche ihrerseits den Abgeordneten whlen; sie erfolgt nach drei Klassen, die nach der Steuerleistung abgestuft sind, und ist ffentlich. Durch diese Verfassung ist Preußen eine konstitutionelle Monarchie geworden. Ihr Sinn ist, da einer starken Monarchie eine krftige Volksvertretung zur Seite stehen, nicht aber, da die hchste politische Gewalt vom Knigtum auf das Parlament bergehen soll. In England dagegen (und ebenso in Belgien, den Niederlanden, Spanien, Jta-lien, jetzt auch in der Trkei) besteht die Monarchie mit parla-mentarischer Regierung: der Monarch entnimmt seine Minister regelmig der Partei, die im Parlament die Mehrheit hat (le roi rgne, mais il ne gouverne pas). 46. Die inneren Kmpfe in sterreich. Bedeutend schwerere Er-schtterungen als Preußen erlitt sterreich; hier traten zu den Kmpfen um eine Verfassung die Kmpfe der einzelnen dem Reiche angehrenden Nationen um ihre Selbstndigkeit hinzu. Ausstnde, die in Prag und Wien ausgebrochen waren, gelang es im Laufe des Jahres 1848 zu berwltigen; sie wurden mit groer Strenge bestrast. Im Dezember legte Kaiser Ferdinand die Krone nieder, und auf ihn folgte sein achtzehnjhriger Nesse Franz Joseph. Kurz vorher hatte ein sehr tatkrftiger und Franz entschlossener Staatsmann, Fr st Schwarzenberg, die Leitung des Ministeriums bernommen. Die Niederwerfung des Aufstandes in den italienischen Provinzen Italienischer sterreichs und der Kampf gegen den König Karlalbertvon Sar- *tte9' dinien, der den Aufstndischen zu Hilfe gekommen war, war dem Feld-Marschall Radetzky bertragen worden. Im Jahre 1849 schlug dieser die Sardinier in einer entscheidenden Schlacht; darauf legte Karl Albert bk Regierung nieder, und sein Sohn und Nachfolger Viktoremanuel schlo Frieden. Minber glcklich waren die sterreichischen Truppen in

8. Deutsche Geschichte - S. 190

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
190 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. schlo ein sterreichisches Heer in Mantua ein, das er zu belagern begann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann Osterreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, deren Er-ssainvoformiogebnis der Friede von Camposormio (m Venetien) war. Kaiser 1797. Franz gab seine Zustimmung dazu, da das linke Rheinufer vom deutschen Reich abgetreten wrde; auch das bisher sterreichische Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Ge-bieten wurde eine cisalpinische Republik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete. K, Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 199. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, so eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 suhr er ab. Unterwegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson un-bemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte darauf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Pyra -m i d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtausende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte Nelson seine auf Abukic. foer Reede von Abukir liegende Flotte angegriffen und vernichtet. So war das franzsische Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte 3c$9en.a4 einen Einfall nach Syrien, der aber miglckte. Nach gypten zurck-gekehrt, fate er den Entschlu, sein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtschiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence. 1799- 200. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine tiefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. B r u m a i r e (9. No-Verfassung' vember) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als er st er Konsul

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 685

1888 - Berlin : Hertz
Gambetta's Rücktritt. 685 mußte hiernach daran liegen, daß die Vertretung des französischen Volkes auch wirklich frei gewählt werde. Es lag ihr fern, eine Einwirkung auf die inneren französischen Verhältnisse üben zu wollen; — sie ging aber von der Ueberzeugung aus, daß eine frei gewählte Vertretung Frankreichs sich für den Frieden erklären würde. Nur in dieser Zuversicht konnte sie einwilligen, dem Fortgange der überall siegreichen deutschen Kriegführung auf drei Wochen Einhalt zu thun, statt nach der Unterwerfung von Paris sofort mit ganzer Kraft die völlige Vernichtung der zerstreuten Trümmer der republikanischen Armeen zu verfolgen. Gambetta aber drohete den ausgesprochenen Zweck der Übereinkunft von Versailles zu vereiteln. Er setzte sich von vorn herein in offenen Gegensatz gegen die Pariser Regierung, welche den Waffenstillstand ab-geschlossen hatte; er verdächtigte und schmähte dieselbe, als habe sie den Waffenstillstand ohne ausreichenden Grund, aus bloßer Schwäche abgeschlossen; — auch jetzt noch suchte er das französische Volk über seine Kraft zum Widerstände zu täuschen, und während er den Waffenstillstand selbst nicht zu hindern vermochte, setzte er Alles daran, die dadurch gewonnene Zeit zu neuen Rüstungen, die zu berufende Versammlung aber zur Vereitelung des Friedens und lediglich als Stütze seiner fanatischen Politik zu benutzen. Er erließ einen Aufruf, in welchem er sagte: „Benutzen wir den Waffenstillstand dazu, um unsere jungen Truppen einzuüben und die Organisation der Vertheidigung und des Krieges mit größerer Energie als je zu betreiben; bieten wir Alles auf, daß an Stelle der von den Fremden erhofften feigen Kammer eine wahrhaft nationale und republikanische Versammlung zusammentritt, welche den Frieden will, wenn derselbe die Ehre und die Integrität unseres Landes sichert, die aber ebenso fähig und bereit ist, den Krieg zu wollen, um zu verhindern, daß ein Mord (assassinat) an Frankreich begangen werde. Franzosen, gedenken wir unserer Väter, welche uns Frankreich als einen uu theilb ar enstaat hinterlassen haben. Hüten wir uns davor, unsere Geschichte zu verrathen und unsern ererbten Besitz in die Hände der Barbaren übergehen zu lassen. Er schloß mit den Worten: „Zu den Waffen 1 Es lebe Frankreich I Es lebe die eine untheil-bare Republik!" Gleichzeitig erließ Gambetta ein Dekret, durch welches, wenn es zur Ausführung gekommen wäre, eine freie Wahl der Nationalvertretung unmöglich gemacht, dagegen die Wahl von lauter eifrigen Anhängern seiner Politik gesichert worden wäre. Graf Bismarck wandte sich an I. Favre, um die Aushebung dieses Dekrets zu verlangen. In der That hob die Pariser Regierung die willkürlichen Bestimmungen Gambetta's auf, wodurch dieser sich veranlaßt sah, aus der Regierung auszutreten. Die Wahlen zur Nationalversammlung fanden nunmehr in ganz Frankreich unter dem Einflüsse des Bedürfnisses und des Wunsches nach Wiederherstellung des Friedens statt; namentlich war in allen denjenigen Theilen Frankreichs, welche die Schwere des Krieges empfunden hatten, der Friedenswunsch überwiegend. Die Wahlen wurden überall mit großer

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Aus der Geschichte der Neuzeit, Aber Alexander Faruese, dem Sohne der Statthalterin Margarete von Parma, dem grten unter den spanischen Staatsmnnern und Feldherren, gelang es, die Sdprovinzen von den nrdlichen zu trennen. Die ersteren blieben spanisch und katholisch. Die sieben nrdlichen Provinzen vereinigte Wilhelm von Ora-nien der Schweigsame" zur Utrecht er Union; sie sagten sich 1581 von dem Könige los und erklrten ihre Unabhngigkeit. Durch diese Vorgnge wurde die durch nationale und konfessionelle Gegenstze bereits vorbereitete Trennung der Niederlande, wie sie auch heute besteht, vollzogen. 1584 fiel Wilhelm von Oranien, der erste wahrhaft groe Staats-mann unter den Vorkmpfern der evangelischen Sache in Europa und Grnder der niederlndischen Unabhngigkeit, in Delst durch Meuchelmord. Alexander Farnese gefhrdete die Freiheit der nrdlichen Staaten ernstlich durch seine glcklichen Unternehmungen im Felde. Seine Eroberung Antwerpens (1585) kann als der Hhepunkt der spanischen Erfolge be-trachtet werden. Die Untersttzung der Union durch Elisabeth von England und die Verflechtung des niederlndischen mit dem franzsischen Kriege ver-besserten allmhlich die Lage der Niederlnder. Den Wendepunkt des Krieges bildet der Untergang der Groen Armada im Kanal (1588). Nach der Abberufung Farnefes gewann Moritz von Oranien, Wil-Helms I. Sohn, mehrere feste Pltze zurck. 1609 wurde zwischen den Niederlanden und Philipp Iii., Philipps Ii. Sohn, ein Waffenstillstand abgeschlossen. Die Niederlnder eroberten die ehemals portngie-fischen, 1581 spanisch gewordenen Kolonien in Asien und wurden die ersten Seefahrer der damaligen Welt. Der zweite Teil des Krieges verlief gleichzeitig mit dem Dreiig-jhrigen. 1648 wurde die Unabhngigkeit der Niederlande im West-flischen Frieden anerkannt. Zugleich schieden sie aus dem Deut-Ichm Reiche aus, das sie in ihrer Not vergeblich um Hilfe augerufen hatten. Die neue Verfassung der Niederlande legte die gesetzgebende Ge-walt, das Steuerbewilligungsrecht und einen Teil der Regierungsgewalt in die Hnde der Generalstaaten, die sich aus den Abgeordneten der sieben Provinzen zusammensetzten. Unter den Provinzen hatte Holland mit der zum Mittelpunkt des Welthandels aufblhenden Hauptstadt Amsterdam, das allein den grten Teil der Staatseinnahmen auf-brachte, das bergewicht. Die Oranier hatten die erbliche Wrde von Statthaltern und Generalkapitnen und damit die Leitung des Kriegswesens. Die glcklichen Seeunternehmungen der nchsten Zeit und der auf-blhende Handel gaben der kleinen Republik der Vereinigten Niederlande die Stellung einer europischen Gromacht.
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